42 Kilometer bis zum Ziel (1/2)

42 Kilometer bis zum Ziel (1/2)

23. Juni 20173 Minuten Lesezeit

Unter Läufern heißt es immer so schön, dass man einen Marathon gelaufen sein muss. Was steckt dahinter? Ist ein Marathon ein erstrebenswertes, sportliches Ziel? Wie kann ich meinen nächsten Marathon schneller laufen und auf was muss ich bei meinem ersten Marathon achten?

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Macht ein Marathonlauf Sinn?

Ein Marathon macht vermutlich nur dann wirklich "Sinn", wenn man als Profisportler damit Geld verdient. Und das ist gar nicht so wenig. Die aktuelle Weltrekordlerin im Marathon, Paula Radcliffe, verdiente schätzungsweise pro Marathonlauf bis zu einer halben Million Euro. Auch weniger bekannte Läufer können für einen Sieg 100.000 Dollar und zum Teil mehr verdienen. Für uns Hobbysportler kann ein Marathon aber auch sehr viel Sinn machen, denn er gibt uns täglich einen Grund, auf unsere Ernährung zu achten und den inneren Schweinehund bei jeglichem Wetter zu überwinden. Der Wille kann vielleicht Berge versetzen, ein Marathonlauf kann uns aber von der Couch - viel realistischer - in die Laufschuhe bewegen. Ich empfehle gerade denjenigen Menschen, ein sportliches Event ins Auge zu fassen, bei denen der innere Schweinehund am längeren Hebel sitzt. Aufgrund der längeren Vorbereitungszeit und des langsameren Tempos eines Marathonlaufs, machen die 42,195 Kilometer für solche Menschen in meinen Augen als Ziel mehr Sinn als beispielsweise ein schneller 10 Kilometer-Lauf. Aber auch für ambitionierte Läufer machen Marathons Sinn, wenn die eigene Stärke in der Ausdauer liegt und man durch das entsprechende Training bessere Chancen auf eine gute Platzierung hat als Läufer mit einem höheren Anteil an schnellzuckenden Muskelfasern, die eher auf kurzen Strecken ein Rennen für sich entscheiden können.

Ein Marathonlauf ist zudem an und für sich ein unglaublich schönes Event, bei dem man einen ganzen Tag Spaß haben kann, nachdem man etwa 3 Monate sein Leben dafür verändern musste. Belohnt wird man nicht nur im Rennen selbst mit vielen Endorphinen, sondern auch in der Woche danach, wenn man einfach mal faul sein darf und muss, um sich zu regenerieren - und essen darf worauf man Lust hat ;-)

Marathonläufe gibt es übrigens nicht nur in den großen Städten, sondern auch im kleinen Rahmen in der schönen Natur beispielsweise beim Dreiburgenland Marathon.

Auf was muss ich bei meinem ersten Marathon achten?

Für deinen ersten Marathon solltest du Dir unbedingt einen Trainingsplan zulegen, der genau auf deine Bedürfnisse passt. Bald können wir Dir über Spoferan auch deinen individuellen Trainingsplan von verschiedenen Trainern präsentieren, der perfekt für dein Rennen und auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Bis dahin empfehle ich Dir aber noch auf Laufbücher wie das große Laufbuch von Herbert Steffny zurückzugreifen. Dort findest du auch verschiedene Trainingspläne für deinen ersten Marathon. Denn es gibt wirklich sehr viele Dinge, auf die du achten solltest.

Generell gilt, dass du 10 bis 12 Wochen vor dem Marathon mit der intensiven Vorbereitung starten solltest. Dazu gehören wöchentliche lange Läufe um die 30 Kilometer in einem sehr langsamen Tempo, um den Fettstoffwechsel zu trainieren. Dazu kommt ein insgesamt höherer Umfang an Laufkilometern pro Woche mit verschieden langen Läufen zur Vorbereitung des passiven Bewegungsapparats und je nach Renntempo auch ein bis zwei mal pro Woche ein Tempotraining - denn auch das ist in der Regel nötig. Wichtig ist auch, dass du nicht vergisst, zwischendurch Vorbereitungswettkämpfe zu laufen - je nach Trainingsplan sollten es bis zu drei Stück über 10 bis 21 Kilometer sein. In unseren Spoferan-Trainingsplänen werden wir dir innovative Möglichkeiten bieten, die passenden Vorbereitungsevents zu finden.

Beim Marathon selbst läufst du die erste Hälfte am besten mindestens 5 bis 10 Minuten langsamer als das Tempo wofür du trainiert hast. Erst auf der zweiten Hälfte steigerst du dann ganz langsam dein Tempo und schaust wie du dich fühlst. Der Mann mit dem Hammer kommt nämlich erst auf der zweiten Hälfte des Marathons - bist du anfangs zu schnell losgelaufen, so kommt er schon viel früher und Dein Rennen wird viel härter als es sein müsste. Diesen Fehler machen auch gut trainierte Athleten zu gerne und überschätzen die Zeit, die sie vermeintlich dadurch verlieren. Lass Dich also am Start nicht mitreißen und ruhig 21 Kilometer lang von unzähligen Läufern überholen: Deine Stärke kommt dann auf der zweiten Hälfte - und während sie an dir vorbeigelaufen sind, wirst du an Ihnen vorbeifliegen, wenn der Mann mit dem Hammer bei Ihnen erst mal drauf gehauen hat ;-)

Setze Dir im Rennen kleine Zwischenziele - das können entweder bei einem Rundkurs die Runden sein oder die einzelnen Verpflegungsstationen. Denke aber nie an die vielen Kilometer, die noch vor Dir liegen, auch nicht nach 30 Kilometern - denn auch dann sind es NOCH 12 Kilometer :-D Trinke auch von Beginn an genug, aber nicht zu viel. Ein Becher Wasser reicht in der Regel pro Station vollkommen aus. Cola und andere zuckerhaltige Getränke solltest du erst am Ende des Rennens zu Dir nehmen. Denn dadurch wird der Fettstoffwechsel, sofern er gut trainiert wurde durch die langen langsamen Läufe, vom Zucker nicht unterbrochen - sobald du einmal mit zuckerhaltigen Getränken im Rennen begonnen hast, solltest du bei jeder Verpflegungsstelle weitere zuckerhaltige Getränke zu Dir nehmen, da der Stoffwechsel sich wieder stärker auf Kohlenhydrate umstellt und der Mann mit dem Hammer dann erneut zuschlägt, sobald die Kohlenhydrate wieder zur Neige gehen ;-)

Teil 2 folgt hier ;-)

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