Blackroll – Wofür braucht man das?

Blackroll – Wofür braucht man das?

17. Juli 20174 Minuten Lesezeit

Jeder hat sie bestimmt schon einmal gesehen: Schwarze (oder auch bunte), robuste Rollen in unterschiedlichen Varianten, die fast in jedem Fitnessstudio vorzufinden sind. Diese sogenannte Faszienrolle soll Verspannungen in der Muskulatur lösen und die Flexibilität, Balance, Mobilität und Stärke von Sportlern verbessern. Wie das funktioniert, erklären wir Dir in diesem Artikel.

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Wenn man von der Blackroll redet, meint man in der Regel jede Faszienrolle auf dem Markt, egal in welcher Größe oder Farbe. Die eigentliche Blackroll ist nämlich auch nur das Hauptprodukt einer Marke, die solche Rollen vertreibt und sich im Jahr 2007 als erste wirkliche Faszienrolle etablieren konnte. Da mittlerweile jedoch mehrere Anbieter ebenfalls solche Rollen anbieten, welche sich im Prinzip nicht wirklich vom Original unterscheiden, bezeichnet man jegliche Rollen dieser Art als Blackroll, egal von welchem Produzenten sie kommen. Nachdem wir nun die Begrifflichkeiten geklärt haben, möchte ich Dir nun beschreiben, wofür diese Blackroll denn eigentlich gut ist. 

Was bringt die Blackroll? 

Durch ein Training mit einer Faszienrolle sollen Verklebungen und Verhärtungen im Bindegewebe, also den Faszien, welches die Muskeln im Körper umgibt, gelöst werden. Dadurch können Muskelverspannungen gelöst werden, die Durchblutung gesteigert werden, Muskelkater vorgebeugt und die Regeneration der Muskeln verbessert werden. Da die Blackroll sehr formstabil ist, kann sie jedoch auch wunderbar für ein Fitness-, Kraft- und Koordinationstraining verwendet werden. Die Blackroll bietet also jede Menge Vorteile für ihre sehr simple Anwendung. 

Wie verwendet man die Blackroll?

Um die Vorteile des Faszientrainings zu genießen, legt man sich lediglich mit der Muskelpartie, dessen Faszien man bearbeiten möchte, auf die Blackroll und beginnt langsam und kontrolliert über diese zu rollen. Wichtig hierbei ist es, dass Du nur über deine Muskulatur rollst und deine Gelenke verschonst, da diese sonst Schaden nehmen können. 

Wie man bei der ersten Anwendung sehr schnell merken wird, ist die Blackroll aufgrund ihrer harten Struktur nicht unbedingt eine Entspannungsrolle, sondern gleicht für manche am Anfang eher einem Folterinstrument. Jedoch ist diese harte Struktur auch notwendig, um die Faszien optimal zu bearbeiten. Sei also nicht überrascht, wenn das Rollen mit der Blackroll zu Beginn sehr schmerzhaft sein kann. Taste Dich hierbei einfach ein bisschen ran und verlagere bei den Übungen am besten dein Körpergewicht ein wenig, um den Druck vom Gewebe zu nehmen. Dann ist es auch gleich nicht mehr so unangenehm. 

Solltest Du während der Rollbewegung auf eine äußerst verspannte oder schmerzende Stelle stoßen, so kannst Du an dieser Stelle für ca. 20 bis 30 Sekunden verweilen, bevor Du langsam weiterrollst. Dies hilft die Verspannungen an dieser Stelle zu lösen. Achte jedoch darauf, dass Du wirklich nicht länger als eine Minute auf diesen Punkten verweilst, da es sonst aufgrund der Härte der Blackroll zu Verletzungen des Gewebes oder sogar zur Beeinträchtigung der Nerven kommen kann. 

Die originale Blackroll ist eine recht große Rolle, wodurch sie in erster Linie für die größeren Muskeln geeignet ist. Hierzu zählen die Oberschenkel, Waden, Gesäß und der Rücken. Um Verspannungen an den Schultern oder dem Nacken zu lösen, empfiehlt sich hingegen ein kleiner Faszienball. Beachte bei der Verwendung von diesen Faszienrollen und -bällen auch, dass es unterschiedliche Stärken bzw. Härten der Rollen gibt. In der Regel, so auch beim Original, stellt eine eher weiße Rolle den niedrigsten Stärkegrad dar. Die schwarze Rolle, welche die Standard-Rolle ist, den mittleren Stärkegrad und für sehr mutige gibt es die orangene Rolle mit einer besonders hohen Härte.

Falls Du dir nicht ganz sicher bist, wie Du die Übungen mit der Blackroll genau ausführen sollst, so gibt es auf dieser Seite einen tollen Übungskatalog, welcher die Übungen sehr ausführlich inkl. Hintergrundinformationen erklärt. 

Wann sollte man ein Faszientraining mit der Blackroll machen? 

Ein Training mit der Blackroll kannst Du zum Zwecke der Selbstmassage immer mal wieder zwischendurch machen, insbesondere wenn Du Verspannungen in der Muskulatur hast. Du kannst jedoch auch ein gesamtes Workout inklusive Kraft- und Koordinationsübungen mit der Blackroll gestalten. In der Regel wird die Rolle auch mit einer DVD geliefert, welche dir eine Anleitung für solche Übungen gibt. Ansonsten empfiehlt sich die Anwendung der Blackroll nach einem leichten Krafttraining, um einen potentiell bevorstehenden Muskelkater abzumildern. Ich persönlich nutze die Blackroll jedoch in erster Linie zum Aufwärmen vor einem Krafttraining. Durch das Rollen über die Oberschenkel- und Wadenmuskulatur werden hier sehr gut Verklebungen und Verhärtungen in den Faszien gelöst, wodurch sich die Muskulatur wesentlich auflockert. Dadurch erhöht sich auch die Beweglichkeit der Muskulatur und ich kann Kraftübungen wesentlich effektiver ausführen. 

Eine Behandlung mit der Blackroll für die Selbstmassage sollte dabei zwischen 10 und 20 Minuten dauern. Nimm dir also ruhig Zeit jede Verspannung in deiner Muskulatur zu bearbeiten. 

Natürlich sollte ein solches Faszientraining nur an Muskeln durchgeführt werden, welche sich im komplett gesundem Zustand befinden. Solltest Du beispielsweise irgendwelche Bandscheibenschäden haben, so kann eine Anwendung der Blackroll am Rücken sehr kontraproduktiv sein. Man darf hier die Härte der Blackroll nicht unterschätzen und man sollte sich immer stets langsam herantasten.

Fazit 

Ich persönlich bin schon seit mehreren Jahren ein Fan der Blackroll, da sie mir enorm beim Aufwärmen vor einem Krafttraining hilft. Natürlich kann eine professionelle Massage durch die Blackroll nicht ersetzt werden, jedoch ist sie mit Sicherheit etwas billiger ;). Die Standard Blackroll gibt es schon ab 29.90€, ein Faszienball sogar schon ab 8.90€. Wie bereits erwähnt, gibt es die Rolle mittlerweile von mehreren Anbietern, die evtl. etwas billiger sind. Jedoch sind diese auch oft aus einem billigerem Material, welches sehr schnell sehr weich wird, wodurch die Effektivität eines solchen Faszientrainings mit der Zeit nicht mehr wirklich gegeben ist. Es lohnt sich aber auf jeden Fall eine Blackroll daheim zu haben, um einfach mal zwischendurch über diese zu rollen und Verspannungen in der Muskulatur zu lösen. Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase kann eine solche Selbstmassage vielleicht sogar zur Entspannung dienen ;)

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