Ingrid M.: "Ich liebe Intervalltrainings - wenn Sie vorbei sind!" ;-)

Ingrid M.: "Ich liebe Intervalltrainings - wenn Sie vorbei sind!" ;-)

13. November 20174 Minuten Lesezeit

Mit einer Runde um den Block begann die sportliche Geschichte von Ingrid M. - nun gehört sie zu den derzeit erfolgreichsten Läuferinnen in Niederbayern und erzählt uns in diesem Beitrag u.a. wie sie zum Laufen gekommen ist und welches Erlebnis sie bei einem Wettkampf mit einem Fahrradfahrer hatte.

Ingrid M.

"Hätte mir vor 20 Jahren jemand gesagt, dass ich einmal freiwillig - und ohne dass jemand hinter mir her ist - mehr als 100 Meter laufen werde, so hätte ich ihn für verrückt erklärt!", so Ingrid M., die mittlerweile zu einer der besten Läuferinnen in Niederbayern zählt. Doch ihre sportliche Laufbahn begann zunächst mit einer kleinen Laufrunde und einem großen Muskelkater.

Vom Chef motiviert

"Vor etwa 20 Jahren kam ich durch meinen damaligen Chef zum Laufen, der mir im Büro immer erzählt hat wie toll das Laufen ist." Davon motiviert zog sich Ingrid also eines Abends ihre Laufschuhe nach Feierabend an und lief eine große Runde um den Block. "Das kann ja nicht so schwer sein dachte ich mir zunächst. Beim Lauf dachte ich hingegen, ich müsste sterben - ganz zu schweigen vom Muskelkater am nächsten Morgen!"

Durch Zufall zum ersten Wettkampf

"Ich war damals 24 Jahre alt und musste mir selbst eingestehen, dass es mit meiner Fitness, die ich zu haben glaubte, nicht so gut bestellt war." Ingrid steigerte also damals langsam aber stetig ihre Laufkilometer von zunächst einer auf dann zwei Laufrunden. Und schon bald folgte die Steigerung auf drei und mehr Runden. "Nach einiger Zeit ging es leichter und es machte auch mehr Spaß. Natürlich nicht immer und so wurde das Laufen schon mal gerne auf morgen verschoben", erzählt Ingrid. "Kurz vor Silvester 1998 sah ich zufällig ein Plakat für einen Silvesterlauf in Olching. Mein Ex-Chef und ich beschlossen den Hobbylauf über 7 Kilometer mitzulaufen." Zu diesem Zeitpunkt waren Ingrid und ihr ehemaliger Chef bereits ein Paar - heute sind die beiden Läufer verheiratet ;-)

Von der guten Platzierung zu weiteren Wettkämpfen motiviert

"An die erreichte Zeit in Olching kann ich mich nicht mehr erinnern, aber an die tolle Stimmung unter den Läufern dafür schon. Außerdem wurde ich Zweite in meiner Altersklasse und das hat mich schon ein bisschen stolz gemacht." Motiviert von diesem Lauf setzte sich Ingrid ein neues sportliches Ziel, nämlich einen "richtigen 10er" als Hauptlauf zu absolvieren. Dafür suchte sich Ingrid den 10 Kilometer-Lauf in Geretsried heraus, für den sie im Vorfeld fleißig trainiert hat. "Mit dem Ergebnis von 57:44 Minuten war ich für's erste Mal schon zufrieden. Diese Zeit war aus heutiger Sicht natürlich alles andere als gut!"

Dieser Lauf blieb für Ingrid jedoch nicht der einzige 10 Kilometer-Lauf, denn neben dem guten Gefühl "die Kondition im Körper zu spüren" sind Wettkämpfe für Ingrid mittlerweile eine Motivation für's Training. Dabei mag sie insbesondere die langen Tempoläufe am liebsten. "Da kann der Kopf mal so richtig abschalten und man muss an nichts denken - außer an das Halten des Tempos."

Der Mann mit dem Hammer vs. Der Mann auf dem Fahrrad

Weniger positiv erging es Ingrid bei ihrem bislang einzigen Marathon und einem langen Trainingslauf in Griechenland. Während Sie beim langen Lauf bei 45°C zu verdunsten glaubte, holte sie beim Marathon in ihrer Heimatstadt München der berüchtigte Mann mit dem Hammer schon bei Kilometer 25 ein. "Der Rest der 42 Kilometer war dann ein einziger Horror", erinnert sich Ingrid. Über kürzere Distanzen hat die erfolgreiche Läuferin jedoch viele positive Erinnerungen. "Beim Dingolfinger Halbmarathon ärgerte ich mich etliche Kilometer über den Fahrradfahrer, der ständig neben mir her radelte!", erzählt Ingrid mit einem Lachen. "Ich dachte mir, warum muss der ausgerechnet hier so gemütlich rum radeln." Nach etwa 10 Kilometern wurde Ingrid aber bewusst, dass der Fahrradfahrer nur wegen ihr auf dem Fahrrad saß - als Begleitung für die 2. Frau im Rennen. "So einen Begleitservice hatte ich vorher noch nie gehabt und gab ihn bis zum Ziel auch nicht mehr ab - so durfte ich damals als 2. Frau ins Ziel laufen."

Neben dieser großartigen Platzierung erinnert sich Ingrid auch gerne an eine Bayerische Halbmarathon-Meisterschaft in Ruhstorf an der Rott. "Dort konnte ich nämlich meine persönliche Bestzeit über die Halbmarathon-Distanz laufen."

Sportevents als Trainingsziele

Solche Wettkämpfe sind für Ingrid immer Ziele, auf die sie gerne hin trainiert und rät auch generell, dass wir uns immer ein Ziel setzen sollten. "Wenn es mal nicht so klappt mit der erwünschten neuen persönlichen Bestzeit, dann denke ich an die Worte meines Vereinskameraden Ludwig L., dass wir alle keine Maschinen sind!" Weniger nachsichtig geht die Läuferin aber mit ihrem inneren Schweinehund um. "Wenn dieser mir rät, das Training ausfallen zu lassen, dann nehme ich mir gerne die Worte meines Trainers zu Herzen, dass nach 10 bis 15 Minuten Training die Unlust vergeht - und damit hat er natürlich Recht."

Alleine kämpfen, aber gemeinsam feiern

Gerade im Hinblick auf ihren Trainer und Vereinskameraden fügt Ingrid noch an, dass Läufer zwar im Wettkampf Einzelsportler sind, die sich gegenseitig messen und sich um Altersklassenplätze sowie gute Zeiten duellieren. "Nach dem Lauf aber sind wir alle froh, es mal wieder geschafft zu haben und dann ist es schön, bei der Siegerehrung zusammen zu sitzen und gemeinsam zu feiern!"

Ingrid's Tipps für uns

"Bei einem scheinbar unlösbaren Problem, geh' Laufen! Danach findest du eine Lösung. Meistens jedenfalls! Und ganz ohne bösen Zeigefinger möchte ich den Sportlern auch meine Erfahrung mitgeben, dass es auch ohne Fleisch im wahrsten Sinne des Wortes läuft. Also esst ruhig mal weniger Fleisch", so Ingrid, die mit ihren herausragenden sportlichen Erfolgen wohl selbst der beste Beweis für diese Worte ist.


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