Junge Menschen im Sport-Ehrenamt in Zeiten der Digitalisierung - ein Kommentar von Christian

Junge Menschen im Sport-Ehrenamt in Zeiten der Digitalisierung - ein Kommentar von Christian

1. Juli 20193 Minuten Lesezeit

Im Artikel liest du, wie wichtig das Ehrenamt für unseren Sport ist und wie sich der Nachwuchs optimal einbringen könnte.

Einer unserer beiden Gründer, Christian, ist selbst im Triathlon-Sport ehrenamtlich aktiv - unter anderem als Kampfrichter im Triathlon-Sport - und berichtet Dir heute in diesem Artikel in einem Kommentar, warum sich auch für junge Sportler ehrenamtliche Arbeit auszahlt und welche Arbeit für sie aktuell besondere Bedeutung hätte.

Veränderungen oder besser alles beim Alten lassen im Sportverein?

Im Laufe der Zeit gibt es immer viele Veränderungen im Leben – für eher konservative Menschen ist dies nicht unbedingt etwas Gutes, bedeutet doch jegliche Veränderung auch immer eine gewisse kognitive Arbeit, um sich auf neue Sachverhalte und Prozesse einzustellen. Veränderungen gibt es manchmal aber auch einfach nur beim Namen, aus früheren Berufsbezeichnungen werden mittlerweile Manager-Berufe wie etwa die Kaufleute für Büro-Management. Die mit dem Manager-Titel angepassten Namen hören sich in unserer Zeit doch um einiges interessanter und begehrenswerter an als die klassische Sekretärin oder der Verkäufer.
Im Ehrenamt allerdings bleibt vieles wie es ist und wirkt gerade für viele junge Menschen altbacken und eingestaubt. Meist sind die Ehrenämter zudem von der älteren Generation besetzt, die zum Ehrenamt einerseits noch eine andere Einstellung haben als die junge Generation, aber beispielsweise im Rentenalter auch mehr Zeit für diesen „Job“ haben und dennoch meist auch signifikant konservativer sind als der junge, aufgeschlossene Nachwuchs.

Unverzichtbar für ein funktionierendes Sportwesen: Das Ehrenamt

Doch auch wenn das „Ehrenamt“ an sich vielleicht verstaubt klingt und von jungen Menschen nur mit der älteren Generation in Verbindung gebracht wird, so sind die Tätigkeiten für Sportvereine und ein funktionierendes Sportwesen in Deutschland auch im Jahr 2019 – auch für den Nachwuchs – nicht zu ersetzen. Man stelle sich nur etwa einen Wettkampf wie den IRONMAN Frankfurt vom vergangenen Wochenende vor, der bei Temperaturen knapp unter 40°C alles von den Teilnehmern abverlangt hat. Ohne die unzähligen freiwilligen und unbezahlten Helfer, wären im Wettkampf sicherlich nicht genug Flüssigkeit, Eiswürfel und kühlende Schwämme für die Teilnehmer zur Verfügung gestanden – die Konsequenzen möchte man sich nicht vorstellen. Und dies ist nur ein Beispiel von Vielen – denn im Sport funktioniert ohne die in der Regel unbezahlte Arbeit der freiwilligen Helfer weder bei großen noch kleinen Veranstaltungen etwas. Müssten alle nötigen Helfer mit dem Mindestlohn bezahlt werden, würden Startgelder beispielsweise bei Wettkämpfen und Trainingsstunden im Vereinstraining vermutlich für 90% der Betroffenen unbezahlbar werden.

Selbst aktiv werden

Als Sportler profitieren wir also beispielsweise als Teilnehmer von Wettkämpfen oder als Mitglied im Sportverein in einem erheblichen Maße von der freiwilligen und ehrenamtlichen Arbeit von anderen Menschen, die ihre Freizeit für wenig bis kein Entgelt dafür „opfern“, dass wir unseren Sport ausüben können. Wir sollten daher als (junge) Sportler nicht nur ab und zu „Danke“ sagen, sondern uns auch selbst aktiv Gedanken darüber machen, wie wir uns im Sport einbringen können. Möglichkeiten gibt es viele, etwa in Sportvereinen oder im Rahmen von Sportveranstaltungen etwa – wer etwas tun möchte, für den gibt es in fast allen Vereinen Aufgaben, die alle anderen ehrenamtlichen Mitglieder entlastet.

Zukunftsthema: Digitalisierung des Sports im Allgemeinen und der Sportvereine im Besonderen

Und die Erfahrung zeigt, dass gerade junge Menschen gebraucht werden, um das manchmal stark konservativ geprägte Ehrenamt dynamisch und modern zu halten. Denn auch wir erleben mit SPOFERAN, dass die ältere Generation von den Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, nur ungern und eingeschränkt Gebrauch macht, da sie selbst wenig Erfahrung mit dem Thema „Digitalisierung“ hat. Doch dieses Thema wird täglich wichtiger, schließlich können beispielsweise allein mit unserer SPOFERAN-App durch Automatisierungen die Helfer in ihrer Arbeit entlastet werden – sie haben damit entweder mehr Freizeit oder können ihre wertvolle Freizeit in anderen Bereichen einbringen.

In Sportvereinen könnten daher beispielsweise nicht neue Stellenbezeichnungen, sondern vielmehr neue Stellen an sich, wie ein Digitalisierungs-Beauftragter, Social-Media-Beauftragter, uvm., dafür sorgen, dass sich junge Menschen mit ihrem digitalen Wissen und ihren Erfahrungen im Sport optimal einbringen können und sie den Sport damit auch für junge Menschen in Zukunft interessant und den Sportverein fit für die Zukunft machen.

Persönliches Fazit zum Ehrenamt

Persönlich kann ich nicht nur sagen, dass ein Ehrenamt natürlich sinnvoll und wichtig für unsere Gesellschaft ist, sondern auch Spaß macht. So kann ich beispielsweise allen Triathletinnen und Triathleten empfehlen, sich als Kampfrichter ausbilden zu lassen. Man profitiert als Athlet nicht nur durch die gute Kenntnis des Regelwerks und schätzt sich damit vor ungewollten Strafen, sondern es macht mindestens genauso viel Spaß wie eine aktive Event-Teilnahme. Zudem lernt man andere Kampfrichter kennen, entwickelt Freundschaften und hilft vor allem auch dafür, dass der Sport fair und regelkonform ausgetragen wird. Und egal welchen Sport du machst, die Vorteile werden die Nachteile Deines ehrenamtlichen Engagements sehr wahrscheinlich bei weitem überbieten ;-)


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