Risiko, Ungewissheit und Zitronen: Die Gründung eines Startups

Risiko, Ungewissheit und Zitronen: Die Gründung eines Startups

29. September 20174 Minuten Lesezeit

Was bewegt einen angehenden Gründer wenige Tage vor seinem letzten Tag in einer Festanstellung? Was macht man, wenn das Leben einem zu viele Zitronen für Zitronenlimo gibt? Wir verraten es Dir in diesem Artikel.

"Eine Gründung ist mit Risiko verbunden" - diese Weisheit kennen die meisten von uns, egal ob Gründer oder nicht. Was diese Aussage aber in den Tagen vor dem Schritt in die Selbständigkeit bedeutet, ist dann doch vom Gefühl her ein bisschen mehr als nur "Risiko". 

Gemeinsam in die Ungewissheit

Nach meinem Studium ging es zunächst in eine insgesamt tolle Festanstellung im Marketing. Mein Job war nie langweilig, es gab immer genug zu tun und meine KollegINNen sind Leute, mit denen man gerne seine Tage verbringt. Und dennoch freue ich mich auf das Abenteuer Selbständigkeit, um die Idee von Spoferan umzusetzen und den Sport in Bayern, in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt noch schöner zu machen. Zusammen mit Ferdinand macht dieses Abenteuer richtig Spaß, da er genau so motiviert ist wie ich und wir dieselben Ziele verfolgen. Eine Kombination, die es so wirklich nur selten gibt und worüber ich sehr glücklich bin. 

Derzeit erlebe ich meine vermutlich letzten Tage in der vermeintlich sicheren Festanstellung und plötzlich realisiert man, was das Risiko Selbständigkeit eigentlich tatsächlich bedeutet. Während man als Arbeitnehmer nämlich weiß, dass man am nächsten Tag zu einer bestimmten Zeit im Büro sein wird und am kommenden Freitag das Wochenende genauso auf einen wartet wie der Lohn zum Ende des Monats, weiß man in der Selbständigkeit nur, dass man eigentlich nichts weiß. 

Derzeit warten wir beispielsweise noch auf eine Zu- oder Absage zum EXIST Gründerstipendium. Ursprünglich war es von uns geplant, das Ergebnis bereits im Juni zu kennen - wir planten also mit wirklich viel Puffer. Aber Vieles liegt in der Selbständigkeit eben nicht in der eigenen Hand und man muss lernen, viele Dinge so zu nehmen wie sie kommen und akzeptieren, dass der größte Puffer durch eine Aneinanderreihung blöder Umstände zu klein sein kann - und dann muss man eben das Beste daraus machen. Jeden Tag auf's Neue. 

Wenn das Leben Dir Zitronen gibt...

Da gibt es den Spruch "Wenn das Leben Dir Zitronen gibt, mach' Zitronenlimonade daraus" und es gibt dazu passend viele Kritiker, die sagen, dass man eben nicht immer aus allen Zitronen eine Limonade machen kann. Dem würden wir wahrscheinlich mittlerweile zustimmen, denn die Situation ist gerade nicht einfach für uns. So kündigte ich meinen Job und bot meinem Arbeitgeber bei einer Absage die Option an, zumindest im Oktober weiter auf Teilzeit zu arbeiten - schließlich möchte in meiner Festanstellung wirklich nur das Beste für meinen Arbeitgeber und dass meine Arbeit der vergangenen Monate nicht umsonst war. Nur wenige Tage vor dem eigentlich geplanten Start der EXIST-Förderung ab 1. Oktober 2017 ohne Zu- oder Absage, kann ich meinem Arbeitgeber aber keine konkrete Aussage geben. Ich kann weder sagen, ob ich wegen dem Stipendium nur noch maximal 5 Stunden pro Woche für eine geordnete Übergabe zur Verfügung stehe, noch kann ich sagen, ob ich auch noch mehr Stunden arbeiten kann in den nächsten Wochen. Eine echt schwierige Situation für alle Beteiligten - vermeintlich. Als Gründer entwickelt man nämlich eine andere Einstellung. Da es gerade viele Zitronen durch die beschriebene Situation für uns gibt, macht man eben nicht nur Limonade, sondern zusätzlich einen leckeren Zitronenkuchen daraus. 

Gerade wenn man ein Startup gründen will, wird man täglich auf's Neue auf die Probe gestellt. An einem Tag hagelte es so viele Zitronen, dass man kaum Schlaf finden konnte, um Limo und Zitronenkuchen zu produzieren. Am nächsten Tag kennt man dann bereits die Rezepte und hat Übung in der Produktion von Zitronenlimo und glaubt man ist gewappnet für den Tag - dann hagelt es plötzlich Zwiebeln, die einen zum Heulen bringen können. Aber man kann daraus eben auch einen leckeren Zwiebelkuchen machen statt zu heulen. 

Bleib offen für Neues - Probier' was aus!

Soll heißen, ja die Kritiker haben recht, dass man nicht aus jeder Zitrone eine Limo machen kann, aber man kann daraus viele andere leckere Dinge herstellen - und es gibt es eben nicht jeden Tag Zitronen. Als Gründer braucht man lediglich die Kreativität und Gelassenheit, um aus täglich wechselnden Früchten das Beste zu machen. Dabei kann es einem durchaus passieren, dass einem ein neues Gericht misslingt oder einem manche Früchte nicht schmecken. Als Gründer sollte man aber bereit sein, neue Gerichte zu probieren und nie der Meinung sein, dass man morgen keinen leckeren Zitronenkuchen machen darf, nur weil einem am Vortag der Zwiebelkuchen im Backofen schwarz geworden ist ;-) 

Hast du keine Kontrolle, dann mach Dir keinen Kopf!

Ja, die Selbständigkeit ist in der Praxis anders als einfach nur darüber zu sprechen. Es ist täglich ein Schritt ins Ungewisse - wir wissen nicht, ob wir vielleicht noch heute eine Zusage bekommen und ab Montag im Büro der Universität Passau sitzen oder ob wir eine Absage bekommen und einen Plan B, C, D oder E entwickeln und umsetzen müssen. Oder ob wir gar keine Nachricht erhalten und genau so wenig wissen wie gestern. Es ist nicht in unserer Hand - und sich darüber den Kopf zu zerbrechen ist Zeitverschwendung. 

Wie geht es also bei uns weiter? Wir wissen es schlicht nicht, aber das ist auch nicht tragisch, denn wir haben für's Erste so viel Zitronenkuchen gebacken, dass wir für viele misslungene Gerichte in der Zukunft eine leckere Nachspeise haben. 

Ziele motivieren über Risiken und Ungewissheit hinweg

Eine Gründung ist also in der Tat mit vielen Risiken und vor allem Unwägbarkeiten verbunden - aber wir haben nun mal das Ziel, mit Spoferan Deinen Sport noch besser, einfacher und schöner zu machen. Und bis dahin sind wir jeden Tag hochmotiviert und nehmen gerne die Ungewissheit und das Risiko in Kauf - denn als leidenschaftliche Sportler wissen wir, was uns Sportlern noch fehlt und dass wir etwas daran ändern können. 

Möchtest du uns auf unserem Weg begleiten und unterstützen und uns ein wenig mehr Gewissheit und weniger Risiko vermitteln? Dann freuen wir uns über jeden neuen Facebook-Fan, über jeden Like und jeden Kommentar ;-) 


Autor

0 Kommentare

Tipp des Tages