Warum (keine) Sportwettkämpfe? Ein Kommentar. Teil 1

Warum (keine) Sportwettkämpfe? Ein Kommentar. Teil 1

11. August 20173 Minuten Lesezeit

Einiges spricht für die Teilnahme von Sportevents, einiges spricht dagegen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit zwei ersten Thesen, warum du bald am Start eines (ersten) Wettkampfs stehen solltest bzw. warum besser nicht!

"Ich mach den Sport nur für mich" - diese Aussage hört man oft, wenn man als Leistungssportler mit anderen Personen über Sport spricht. Angesichts der vielen tollen Aspekte von Sportwettkämpfen stellt sich aber auch die Frage, warum man den Sport nicht auch in Form eines Wettkampfes für sich selbst machen kann? Was spricht für und was spricht gegen einen Wettkampf? 

These 1

"Wettkämpfe sind eine zu große nervliche Belastung!" 

Die große Stressbelastung ist in der Tat ein nicht zu unterschätzendes Problem von Wettkämpfen. Die Anspannung steigt genauso wie der Adrenalinpegel parallel zum Countdown bis zum Start. Da kann es durchaus einmal vorkommen, dass durch die große Nervosität der Magen-Darm-Trakt verrückt spielt, man keinen Appetit mehr hat oder sich gar übergeben muss. Diese psychische Belastung spricht zunächst klar gegen einen Wettkampf, denn gesund ist das sicherlich auf Dauer nicht - und gerade als gesundheitsorientierter Sportler möchte man seinem Körper auch nichts Schlechtes (an)tun.  

Doch man sollte hierzu beachten, dass man von Wettkämpfen stark profitiert, sofern man mit einer so großen Aufregung zu kämpfen hat. Möchte man nicht nur im Sport, sondern auch im Leben weit hinaus, so steht man oft vor herausfordernden Situationen. Angefangen von Prüfungen über Bewerbungsgespräche, wichtige Meetings bis hin zu großen Präsentationen als Führungskraft vor einer größeren Menschenmenge. All diese verschiedenen Situationen aus dem realen Leben sind mit einem höheren Adrenalinlevel und damit Aufregung und Stress verbunden. Von Wettkampf zu Wettkampf trainiert man den eigenen Körper, mit dem Stress zurechtzukommen. Bei manchen geht das schnell, andere brauchen viele Jahre an Wettkampferfahrung damit die Aufregung sich in Grenzen hält. Aber egal wie lange es dauert - mit Wettkämpfen gewöhnt man sich an Stresssituation im realen Leben und kann dann im entscheidenden Augenblick einen kühlen Kopf bewahren und bessere Ergebnisse erzielen.

Fazit

Ja, Wettkämpfe sind eine psychische Stressbelastung, aber sie nimmt von Wettkampf zu Wettkampf ab und man profitiert davon im realen Leben, um dort bessere Leistungen zu erbringen. 

These 2

"Ich will mich nur für mich bewegen und mich nicht beweisen!" 

Wenn wir von einem Wettkampf sprechen, so verbinden wir damit meist Szenen wie bei den olympischen Spielen, von (Welt-)Meisterschaften und ähnlichen Veranstaltungen. Dort geht es trotz dem olympischen Motto von "Dabei sein ist alles!" in der Regel um die ersten drei Plätze und um Siege und Niederlagen. Wir verbinden Wettkämpfe schlicht mit Leistungssport. Dies ist ein guter Punkt, der gegen die Teilnahme an Wettkämpfen spricht. Warum soll man sich schließlich gegen andere Menschen messen, wenn man allein aus Spaß an der Bewegung Sport treibt!?

Dennoch sollte man nicht vergessen, dass gerade Sportveranstaltungen für Amateursportler nicht nur einen Leistungsgedanken verfolgen. Natürlich werden bei jedem Sportevent auch Sportler am Start sein, die gezielt darauf trainiert haben, um die beste Platzierung zu ergattern! Dennoch bieten gerade kleine bis mittelgroße Sportveranstaltungen, die in der Regel von Sportvereinen organisiert werden, auch noch wesentlich mehr. Bei solchen Veranstaltungen ist gerade im hinteren Feld das "Miteinander" großgeschrieben, man hilft sich gegenseitig und hat zusammen beim Sportevent Spaß und genießt einfach die Zeit. Da ein Sportevent vieles "drum herum" bietet, wie beispielsweise Podiumsdiskussionen, Vorträge, Sportmessen, tolle Musik, usw. und man dort v.a. auch neue Menschen kennenlernen kann, sollte man den Schritt auf jeden Fall wagen und einfach "just for fun" und ohne Leistungsdruck am Start stehen. Und ab und zu schadet es dem eigenen Körper auch nicht, wenn dieser von der Gruppendynamik zu neuen Bestleistungen mitgezogen wird. Denn nur durch neue Reize baut der Körper auch langfristig nicht ab ;-)

Fazit

Für einige Sportler geht es im Rahmen eines Wettkampfs ausschließlich darum, zu gewinnen oder eine möglichst gute Platzierung zu ergattern. Aber dies sollte kein Hindernis sein, um einfach für sich selbst an einem (kleinen) Sportevent teilzunehmen, die einzigartige Atmosphäre zu genießen, dem Körper einen neuen Reiz zu geben und gleichzeitig neue Menschen kennenzulernen - und so einige haben schon die Partnerin bzw. den Partner für's Leben dabei getroffen :-) 


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