Wichtige Tipps für Deinen Fahrradurlaub - Teil 2

Wichtige Tipps für Deinen Fahrradurlaub - Teil 2

4. August 20176 Minuten Lesezeit

Ein Fahrradurlaub mit dem Trekkingbike ist etwas einzigartig schönes, bei dem man wesentlich mehr erlebt als bei einem gewöhnlichen Urlaub - damit der Urlaub aber im positiven Sinne unvergesslich und nicht in schlechter Erinnerung bleibt, sollten einige Punkte beachtet werden. Diese erfährst du in diesem Beitrag.

Die Ausrüstung 

Nachdem du im ersten Teil dieses Artikels einiges darüber erfahren konntest, was es generell bei der Planung zu beachten gibt, geht es nun um die konkrete Ausrüstung für einen unvergesslich schönen Urlaub mit dem Zweirad. 

Gepäckträger 

In Zeiten, in denen die meisten von uns eher mit ihrem Mountainbike oder Cross-Bike im Alltag unterwegs sind, ist der Gepäckträger ein wesentlicher Bestandteil, den dein Fahrrad haben sollte. Natürlich kann man auch mit dem Rucksack eine Radtour absolvieren und gerade mit dem Mountainbike - beispielsweise bei einer Alpenüberquerung - macht das auch auf jeden Fall Sinn. Aber für einen etwas komfortableren und schöneren Fahrradurlaub bietet es sich an, das Gepäck direkt am Fahrrad befestigen zu können. Dadurch schwitzt man am Rücken einerseits nicht, entlastet den Rücken auch vom schweren Gepäck und ferner ist man bei einem Halt zwischendurch auch wesentlich flexibler. Der wichtigste Aspekt ist jedoch, dass man beim Gepäckumfang wesentlich flexibler ist, da man sehr viel mehr - schweres - Gepäck transportieren kann. 

Gepäcktaschen 



Passend für Deinen Gepäckträger bieten sich wasserdichte Fahrradtaschen an. Empfehlenswert sind u.a. beispielsweise die Taschen von Ortlieb. Sie bieten bei Defekten ein sehr gutes Reparatursystem, da alle (langlebigen) Teile einzeln ausgetauscht werden können und nicht die ganze Tasche im Müll landen muss, nur weil beispielsweise einer der beiden "Aufhänger" gebrochen ist. Hier empfehlen sich mindestens zwei "Back-Roller"-Taschen, die seitlich am Gepäckträger eingehängt werden. Diese bieten genug Platz für einen etwa einwöchigen Urlaub und halten sehr viel aus. Für eine längere Fahrt empfehlen sich weitere Taschen. So kann beispielsweise eine weitere Tasche liegend auf dem Gepäckträger platziert werden und je nach Fahrradausführung können auch noch zwei weitere kleine Taschen an der vorderen Gabel montiert werden. Weiterhin kann eine kleine Lenkradtasche sinnvoll sein, in der man Handy, Schlüssel, Geldbörse und zwei, drei Sportriegel verstauen kann. 

Licht und Strom 

Falls Dein Fahrrad noch über kein LED-Licht verfügt, so kann es durchaus sinnvoll sein, Deinen Fahrradurlaub als Grund zu nehmen, um dieses mit einem modernen LED-Lichtsystem auszustatten. Dieses ist in Verbindung mit einem Nabendynamo ideal. Gerade wenn man abends noch zu einer kleinen Tour aufbricht, beispielsweise um essen zu gehen, dann ist es nicht nur angenehmer sondern vor allem sicherer, wenn man auf unbekannten Wegen ausreichend gut sieht. Lass Dich von Deiner Fahrradwerkstatt einfach beraten, welches Licht für Dein Fahrrad Sinn macht. 

Einige Anbieter wie Busch und Müller bieten dabei zusätzlich die Option an, ein Licht mit integriertem USB-Anschluss zu erwerben. Dabei kann dann während der Fahrt mit dem Dynamo genügend Strom produziert werden, um kleine Geräte wie das Handy zu laden. Dies macht sicherlich v.a. dann Sinn, wenn man eine längere Strecke an keine Steckdose kommt. Ansonsten ist die Anschaffung aufgrund der sehr hohen Kosten nur bedingt empfehlenswert, da moderne PowerBanks bereits genug Energie für mehrere Tage speichern können. Solange die Preise für solche USB-Lademöglichkeiten am Fahrrad mit etwa 150 Euro noch doppelt so teuer sind wie normale LED-Scheinwerfer, empfehle ich eher eine PowerBank mit großer Kapazität. Damit lassen sich Handy und eventuell vorhandene Navigationsgeräte über zwei Tage aufladen - und spätestens am dritten Tag kommt man zwischendurch auch an eine Steckdose, um die PowerBank wieder aufzuladen. 

Navigation 



Es mag etwas gemein klingen, aber ich schaue mittlerweile Fahrradtouristen manchmal etwas erstaunt an, wenn diese ihre Papier-Landkarte aus der Tasche ziehen und extra dafür stehen bleiben. In meinen Augen ist es sinnvoll, in ein vernünftiges Navigationsgerät für das Fahrrad zu investieren. Die Kosten hierfür sind beispielsweise beim Tease One verhältnismäßig gering und der Vorteil sehr groß. In diesem Gerät kann man kostenlos die aktuellen Fahrradkarten von Open Street Map laden und sich entweder damit orientieren, auf der Karte einen Punkt aussuchen und sich die schnellste Route dorthin berechnen lassen oder man erstellt bereits im Vorfeld auf dem Computer die Route lässt sich dann mit dem Navigationsgerät zum Zielort führen. Damit verfährt man sich nicht und man kann die Strecken - gerade hinsichtlich der Ankunftszeit - sehr gut planen. Der Vorteil ist, dass man unterwegs nicht stehen bleiben muss, da das Navi rechtzeitig piepst bevor man abbiegen muss. Man kann sich also auf den Verkehr und die schöne Landschaft konzentrieren und einfach mal entspannt vom Alltagsstress abschalten. Alternativ geht es natürlich auch, das Handy zu benutzen - ich persönlich finde ein spezielles Navigationsgerät beim Fahrrad aber sehr angenehm, während ich beim Auto das Handy bevorzuge. 

Multitool & S.O.S. 

Was natürlich nicht fehlen sollte, das ist ein Ersatzschlauch, eine kleine Pumpe, Reifenheber und am besten ein gut ausgestattetes Multitool. Letzteres beherbergt nahezu alle Werkzeuge, die du benötigst, wenn an deinem Fahrrad etwas festgezogen, gewechselt oder repariert werden muss. Dies ist eine günstige und in meinen Augen auch sehr gute Investition. Ein kleines erste Hilfe-Set sollte am besten auch nicht fehlen, da man einen Unfall leider nicht ausschließen kann. Dieser Platz sollte drin sein - eventuell schnell griffbereit in der Lenkertasche. 

Getränkeflaschen und Flaschenhalter 

Wer am Trekkingbike noch keinen Flaschenhalter besitzt, der kann für wenig Geld einen einfachen Halter kaufen und selbst montieren. Damit kann man zwischendurch stets genug trinken ohne die Fahrt unterbrechen zu müssen. 

Schlafen 

Zum Schlafen empfehle ich auch im zweiten Teil des Artikels weiterhin ein Zelt. Hier solltest du Dich am besten bei einem Fachhändler erkundigen, welches Zelt für Dich ideal ist oder im Internet die verschiedenen Varianten durchstöbern. Persönlich würde ich lieber ein etwas größeres Zelt nehmen - bei zwei Personen dann eher eines für drei - damit die Erholung nicht zu kurz kommt, weil man in der Nacht zu nah aneinander liegt. Hier gibt es zudem spezielle Zelte, die sehr kompakt verstaut und sehr schnell und einfach aufgebaut werden können. Da man das Zelt täglich auf- und abbaut ist das in meinen Augen ein beachtenswerter Faktor. Eine persönliche Empfehlung möchte ich hierbei nicht abgeben, da die Ansprüche, die Personenzahl, usw. bei der Wahl entscheidend sind. 

Moderne Schlafsäcke sind nicht nur sehr kompakt, sondern bieten auch verschiedene Temperaturvarianten an. Wähle für einen Herbsturlaub beispielsweise keinen zu kühlen Schlafsack, sondern lieber einen etwas wärmeren für die kühlen Nächte. Notfalls öffnest Du den Schlafsack in der Nacht ein wenig, falls es Dir zu warm wird. Ist er zu kalt, können die Nächte sehr unangenehm werden, wie ich selbst schon spüren musste. 

Kleidung 

Für eine angenehme Zeit auf dem Bike solltest du dir auf jeden Fall Funktionsbekleidung zulegen. Beispielsweise bietet der österreichische Premium-Hersteller Löffler hochwertige Fahrradbekleidung an, die gut sitzt und angesichts der Qualität zu einem guten Preis verfügbar ist. Du brauchst dennoch nicht für jeden Tag ein neues Outfit mitnehmen. Ausreichend sind in der Regel zwei bis maximal drei Sets. Dazu nimmst du einfach ein kleines Sportwaschmittel beispielsweise von Perwoll mit in den Urlaub. Dieses kannst du in ein kleines Fläschchen abfüllen und damit deine Klamotten zwischendurch per Handwäsche waschen und über Nacht trocknen lassen. Dies hat bisher immer sehr gut geklappt und spart Platz beim Gepäck und gleichzeitig fühlt es sich wesentlich besser an, in frisch gewaschenen Klamotten unterwegs zu sein. 

Für den Abend solltest du auf jeden Fall auch normale Kleidung einpacken. Dann kannst du einen schönen Abend im Restaurant, usw. verbringen.  

Klickpedale 

Meine letzte Empfehlung - auch für viele Alltagsstecken - sind Klickpedale, de auch eine gewöhnliche Seite für normale Schuhe haben. Mittlerweile gibt es verschiedene bequeme Fahrradschuhe, die man wunderbar auch im Alltag anziehen kann. Diese eignen sich damit auch wunderbar für einen Museumsbesuch zwischendurch. Gleichzeitig hat man durch die Klickpedale eine wesentlich bessere Kraftübertragung und man kommt besser und schneller voran. 

Der Spaßfaktor ist mit Klickpedalen in meinen Augen höher - dennoch ACHTUNG: Das Fahren mit solchen Pedalen sollte vorher gut geübt werden, da man sonst schnell ungewollt samt Fahrrad am Boden liegt ;-)

Grundsätzlich solltest du nun gut für Deinen (ersten) Fahrradurlaub mit dem Trekkingbike vorbereitet sein. Bei weiteren Fragen kannst du uns gerne über einen Kommentar oder per E-Mail kontaktieren!


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